Ihre individuelle Behandlung bei Erektionsstörungen | Therapie-Optionen

Therapie-Optionen bei Erektionsstörungen

Es gibt eine Vielzahl von Therapie-Optionen bei Erektionsstörungen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um sich zu informieren und verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem Arzt zu besprechen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die gängigen Therapien geben.

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Welche Behandlungsansätze bei Erektionsstörungen gibt es?

Ihr Arzt wird während einer Sprechstunde verschiedene Möglichkeiten mit Ihnen durchgehen. Dabei wird er Sie bei Ihrer Entscheidung unterstützen, welche die beste Therapie-Option für Ihre individuelle Situation ist. Zu Ihren Behandlungsmöglichkeiten zählen z. B.:  

  1. Veränderungen des Lebensstils, z. B. Verzicht auf das Rauchen, gesündere Ernährung und Sport 
  2. Medikamente / Potenzmittel, z. B. VIAGRA®, CIALIS® oder LEVITRA®
  3. Injektion von Medikamenten in den Penis 
  4. Zäpfchen zur (intraurethralen) Anwendung in der Harnröhre (z. B. MUSE®)
  5. Erektionshilfen wie Vakuumpumpen 
  6. Es kann sein, dass die oben aufgeführten Optionen von manchen Betroffenen aufgrund ihres Gesundheitszustandes,ihrer Lebensweise oder ihrerpersönlichen Vorlieben als unpassend empfunden werden oder unwirksam sind. In diesem Fall könnte eine Penisprothese als Behandlungsmöglichkeit in Frage kommen. 

1. Gesunder Lebensstil

Die Anpassung an eine gesündere Lebensweise kann eine unterstützende Maßnahme bei der Behandlung Ihrer Potenzstörungen sein. Dazu gehören:1

  • Abgewöhnen des Rauchens 
  • Reduzierung des Alkoholkonsums 
  • Gewichtsabnahme 
  • Regelmäßige körperliche Betätigung bzw. Sport 
  • Reduktion von Stress 

Diese Maßnahmen sind keine sofortige Lösung. Aber sie können Ihre Durchblutung und Nervenfunktionen verbessern. Wenn Ihnen die Umsetzung solcher Aktivitäten schwerfällt, versuchen Sie Ihren Partner zum Mitmachen zu motivieren. Der gemeinsame Weg zu einem gesünderen Lebensstil kann neben den positiven gesundheitlichen Effekten auch Ihre Beziehung stärken. Weitere Tipps und Ratschläge für Paare erhalten Sie hier. 

2. Potenzmittel / Medikamente als Hilfe bei Erektionsproblemen

Wenn Veränderungen der Lebensweise alleine nicht helfen, ist der nächste Schritt in der Regel die medikamentöse Therapie. Die meisten Potenzmittel funktionieren ähnlich. Sie sorgen für die Entspannung der Muskulatur im Penis. Durch eine erhöhte Blutzufuhr sollen Potenzmittel Ihre Reaktion auf sexuelle Stimulation verstärken und damit auch eine Erektion. Erhältliche, verschreibungspflichtige Potenzmittel sind z. B. VIAGRA®, CIALIS® oder LEVITRA®. 

In bestimmten Fällen versprechen Potenzmittel nicht die erhoffte Wirkung, z. B. beim Vorliegen von Diabetes oder nach einer Prostata-Operation.2

Nebenwirkungen bei der medikamentösen Therapie können z. B. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden sein. Medikamente zur Behandlung von Erektionsstörungen können aber auch schwerwiegende Risiken bergen. Beispielsweise wenn Sie Nitrate einnehmen, an Herzbeschwerden leiden oder einen niedrigen Blutdruck haben. Halten Sie daher Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Potenzmitteln beginnen.2

3. Injektion von Medikamenten in den Penis

Neben Tabletten können auch Injektionen (SKAT-Therapie) bei der Behandlung von Potenzstörungen eingesetzt werden. Dafür spritzt sich der Mann ein gefäßerweiterndes Medikament in den Penis. Erektionen dauern für gewöhnlich bis 20 Minuten. Bei solchen Injektionen besteht jedoch die Gefahr, dass die Erektion länger als 4 Stunden andauertEin solcher Fall ist ein Notfall! Es sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Spätfolgen zu vermeiden.3

4. Zäpfchen zur Anwendung in der Harnröhre

Als weitere Therapie-Option bei Erektionsstörungen kommen Zäpfchen zur Anwendung in der Harnröhre (z. B. MUSE®) in Frage. Mithilfe eines Applikators wird das darin enthaltene Pellet (Zäpfchen) in die Harnröhre eingeführt und dort freigegeben. Als häufige Nebenwirkungen können Schmerzen, Brennen, Reizung sowie kleinere Blutungen in der Harnröhre auftreten.2

5. Vakuumpumpe (Penispumpe)

Die auch unter der Bezeichnung Vakuum-Erektionshilfen oder Penispumpen bekannten Vakuumpumpen sind Vorrichtungen, die über den Penis gestülpt werden. Durch das Pumpen fließt Blut in den Penisschaft. Sobald aufgrund des Vakuums eine Erektion entstanden ist, wird ein sogenannter Stauring an die Penisbasis geschoben und die Pumpe entfernt. Die so hervorgerufene Erektion hält lange genug an, um den Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Es kann jedoch sein, dass sich Ihr Penis kalt anfühlt. Zudem kann durch den komprimierenden Gummiring die Ejakulation eingeschränkt sein. Der Stauring sollte nicht länger als 30 Minuten am Penis getragen werden, da es ansonsten zu Komplikationen kommen kann.1,2

In einem extra Beitrag finden Sie weitere Infos über die Funktionsweise einer Vakuumpumpe zur Behandlung von Potenzstörungen.

6. Penisprothese (Schwellkörperimplantat)

Wenn andere Behandlungen erfolglos waren, kann eine Penisprothese (auch als Schwellkörperimplantat oder Penisimplantat bezeichnet) eine passende Lösung für Sie sein.5 Die Prothese wird operativ in den Penis eingesetzt, um das Aussehen und die Funktion einer natürlichen Erektion nachzuahmen. Das Schwellkörperimplantat wird auf Ihre individuelle Anatomie angepasst. In der Regel werden weder Empfindungs- noch Ejakulationsfähigkeit beeinträchtigt. Daher sind Sie in der Lage, einen normalen Orgasmus / Samenerguss zu empfinden (es sei denn, Sie leiden an einem Gesundheitszustand, der dies verhindert).1,6

Unsere Videos über Erfahrungen mit Penisprothesen von Experten und Patienten geben Ihnen weitere Einblicke zu dieser Behandlungsform. Besprechen Sie jede Therapiemöglichkeit mit Ihrem Arzt, um Risiken auszuschließen und Ihr passendes Konzept zu finden.

Quellen

  1. NIH National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, Treatment for Erectile Dysfunction, https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/erectile-dysfunction/treatment Accessed 20.11.2020
  2. Mayo Clinic, Erectile Dysfunction Diagnosis and Treatment, https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/erectile-dysfunction/diagnosis-treatment/drc-20355782 Accessed 30.11.2020
  3. Caverject™ Prescribing information. Pharmacia & Upjohn Company. Revised October 2016.
  4. Dealing with Erectile Dysfunction. UCLA Urology. https://www.uclahealth.org/urology/mens-clinic/erectile-dysfunction Accessed 2017.
  5. Khera M, Goldstein I. Erectile dysfunction. BMJ Clin Evid. 2011 Jun 29;2011. pii: 1803. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3217797/
  6. UCLA Health. Dealing with Erectile Dysfunction. http://urology.ucla.edu/prostate-cancer/dealing-with-erectile-dysfunction
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